Herden mit 45 kg Milch – es ist möglich!
InfoMail vom INNOVATIONSTEAM |18/2015
Der Druck wirtschaftlich Milch zu erzeugen steigt enorm. Eine gute Möglichkeit die Festkosten der Milchproduktion zu senken ist es, mehr Milch je gesunder Kuh zu melken. Sind wir mit unseren Leistungen pro Kuh bzw. unseren Herdenleistungen schon zufrieden – oder gibt es noch Reserven in den Betrieben?
Diese Frage stellen sich immer mehr Kunden des Innovations- Teams Christiane Brandes. Alle Betriebe haben in den letzten Jahren in moderne Milchviehställe mit viel Kuhkomfort investiert. Die Ställe bieten den Kühen beste Voraussetzungen für hohe Produktionsleistungen und sind tiergerecht, es wird hochwertiges Grundfutter verfüttert und die Genetik der Herden ist international geprägt. Als Vorbild für Genetik, Stall und auch das Management der Herden dient oft die Milchviehhaltung der USA.
Aber warum ist es den Amerikanern möglich, Milchmengen von 45 kg Milch im Herdenschnitt und mehr zu erzeugen? Besonders im Bundesstaat Wisconsin mit der hohen Dichte an hochspezialisierten Milchviehbetrieben fällt es auf, dass die Leistungen seit Jahren kontinuierlich ansteigen. Ein Ende scheint noch nicht in Sicht.
Was ist es, was diese Amerikaner so erfolgreich macht? Und mehr noch, was können wir für deutsche Betriebe daraus lernen und übertragen?
Das wollten wir herausfinden und sind – wie sie ja wissen – mit 12 Betriebsleitern aus allen Teilen Deutschlands im Oktober zu der “45-kg-Tour” aufgebrochen. Ziel war es die Hauptstellschrauben hoher Milchproduktion und damit hoher Wirtschaftlichkeit herauszufinden. Und was ist davon in hiesige Milchviehbetriebe übertragbar?
Es wurden aus über 30 möglichen Milchviehbetrieben mit dieser hohen Milchleistung 8 Betriebe ausgesucht und besucht. Neben der Vorstellung aller Managementbereiche wie Haltung, Fütterung, Fruchtbarkeitsparameter, Melken und Jungrinderaufzucht endete jeder Besuch mit der für uns wichtigen Frage an die Betriebsleiter:
“Was sind für Sie die drei wichtigen Garanten für eine hohe Milchleistung?”
Die Antworten, die wir erhielten, zeigen einen deutlichen Schwerpunkt zugunsten der Bereiche Kuhkomfort und Erzeugung hochwertiger Grundfutterqualität (siehe Grafik). In allen besuchten Betrieben wurde Kuhkomfort, das Optimieren der Haltungsumwelt der Hochleistungskuh für 24 Stunden am Tag, an 7 Tagen der Woche, als Schwerpunkt genannt. Gefolgt von der Bedeutung hochwertigen Grundfutters und einer leistungsfördernden Rationsgestaltung.
Das erscheint gut nach Deutschland übertragbar und so wird exemplarisch ein sehr hochleistender Betrieb von den vielen Betrieben, die wir mit beeindruckenden Leistungen gesehen haben, vorgestellt:
Majestic View.
In Lancaster im Südosten Wisconsins liegt der Betrieb Majestic View der Familien Hasking und Abing. Noch 1999 hatte der Betrieb 70 Kühe und wirtschaftete auf 93 ha. Heute betreuen 28 Arbeitskräfte 1.040 Kühe, ca. 1.000 Kopf Nachzucht und bewirtschaften gut 1.600 ha Fläche. Die Hälfte der Fläche ist in den vergangenen Jahren Eigentum geworden, der Rest wird gepachtet. Der Feldfutteranbau umfasst 600 ha Mais, der teilweise als Silage und als Feuchtmais in Fahrsilos konserviert wird. Knapp 500 ha Luzerne und 320 ha natürliches Grünland runden die Futterfläche ab und dienen zugleich als gesetzlich vorgeschriebene Güllenachweisfläche.
Auf den ersten Blick ein Betrieb, der von seiner Größe und den Strukturen her auch in Ostdeutschland liegen könnte.
Aber bei einem genaueren Blick zeigt sich ein großer Unterschied:
Im Monat Oktober 2015 wurden im Herdenmittel bei 946 laktierenden Kühen 48 kg Milch/Kuh/Tag abgeliefert. Die Erstkalbinnen haben mit 43 kg Milch und die älteren Kühe mit 52 kg Milch/Kuh/Tag zu dieser enormen Leistung beigetragen. Das bedeutete, dass die Leistungsspitze in der Laktation (Peak Milch) am 55. Laktationstag dieser Kühe bei über 60 kg Kuh/Tag liegt. Insgesamt ist die Herde im Mittel 167 Tage in Milch (Days in Milk).
Der Blick in das computerbasierte Herdenmanagementprogramm zeigt, dass auch die Vormonate in der Leistung kaum abwichen. Die Herde ist produktiv, gesund und profitabel.
Wie geht das?
Beim Blick in den Stall, sind gut entwickelte, gut mittelrahmige Holstein Friesian Kühe zu sehen. Die Kühe stehen neugierig und freundlich am Nackenrohr des mittigen Futtertisches. Dahinter sind jeweils drei Liegeboxenreihen zu sehen. Es sind zwei 6-reihige Milchviehställe aus dem Jahre 1999. Mit einem Blechdach, offenem First, offenen Seitenwänden mit Curtainssystemen, sehen sie aus, wie auch unsere modernen Ställe in Deutschland. Die Ställe haben planebene Böden mit Rautenmuster, die Gülle wird mobil abgeschoben und frostsichere Tränken stehen in den Übertrieben. Ventilatoren laufen ab 21 Grad Celsius Außentemperatur, wird es noch heißer, werden Wassersprenkler zugeschaltet und kühlen die Kühe zusätzlich ab.
Ursprünglich passten in beide Ställe mehr als 600 Kühe. Doch auch in den USA hat der Wunsch nach mehr Kuhkomfort die Haltungsbedingungen in den letzten Jahren verändert. Und so wurden im Jahr 2010 die Ställe komplett renoviert und die Anzahl der Liegeboxen im Stall drastisch reduziert. Die größte Veränderung im Stall geschah mit dem konsequenten Umbau der Liegeboxen von Hoch- zu Tiefboxen. Eingestreut wird wöchentlich mit viel Sand. Pro Kuh und Tag ist mit 12-15 kg Sand zu rechnen. Nur Sand als anorganisches und immer gut zu verformendes Material, gibt den Kühen den nötigen Komfort um hohe Liegezeiten zu erreichen.
Die Liegeboxenbreite wurde von 115 cm auf 120 cm für die
Erstkalbinnen und 127 cm für die älteren Kühe verbreitert. Die hochtragenden und kranken Kühe haben sogar 132 cm breite Liegeboxen. Die Außenboxen, direkt am Curtain sind 270 cm lang und die Doppelliegeboxen zusammen 5 m breit. Die reine Liegefläche für die Kuh bis zum Bugbrett beträgt 165 cm. Um den Kopfraum zu vergrößern wurde der Stall an beiden Seiten verbreitert.
Als Resultat stehen heute in dem ersten Stall nur noch 478 Kühe und im zweiten 440 Kühe. 282 Liegeplätze wurden für mehr Kuhkomfort aufgegeben. Dafür werden beide Ställe jetzt mit 20 % Tieren überbelegt. Nur bei den frisch abgekalbten Kühen erreicht die Belegungsdichte 100 % oder weniger.
Das ursprünglich nicht auf Sand ausgelegte Güllesystem wird mit einer Sand Separationsanlage, einer mechanischen Separation unterstützt. Die gesamte Gülle wird mobil in einen mittigen im Stall gelegenen Abwurfkanal geschoben und von dort in die Sandseparation geleitet. Nach zwei Sandabsetzbecken werden die Feststoffe in der Gülle über Siebe und gegenläufige Schnecken entzogen. Die fast 500.000 US Dollar teure Anlage, hilft 90-92 % des eingestreuten Sandes zu recyceln und wieder einstreuen zu können. Die resultierende Flüssiggülle wird in einer 40.000 cbm Lagune gelagert und überwiegend im Frühjahr ausgebracht.
Die Kühe werden in einem Doppel-16er Side-By-Side Melkstand mit Milchmengenmessung, Standflächenspülung und voller Unterkellerung gemolken. 120 Kühe/Stunde werden von zwei Melkern dreimal täglich gemolken. Die Melkroutine umfasst das Vordippen, Reinigen und Abwischen der Zitzen mit Eutertüchern, Ansetzen der Melkzeuge und ein Nachdippen der Zitzen. Regelmäßige Schulungen der Melker helfen die Melkqualität und die Milchqualität (unter 120.000 somatische Zellen) konstant zu gestalten.
Ein Plattenkühler kühlt die Milch auf die Lagertemperatur. Die Milchlagerung erfolgt in zwei liegenden 22.000 Liter Außenlagertanks.
Verkauft wird die Milch tankzugweise an eine Käserei die in nur 2 km Entfernung liegt. Der Basispreis im Oktober betrug 16 USDollar/ 45 kg Milch, also nach Umrechnung ungefähr 32 Eurocent/kg Milch. Dazu gibt es ca. 2 US Dollar Zuschläge für die gute Milchqualität und hohe Milchinhaltsstoffe. Ein Teil der Milch wird an der Börse über Forward Kontrakte gehandelt. Dort betrugen die Erlöse von Juni bis August 17 USD/45 kg Milch. Milch, die nicht verkehrsfähig ist wird pasteurisiert und an die Kälber vertränkt.
Die Fütterung ist recht einfach strukturiert. Alle Kühe erhalten einmal am Tag die gleiche Ration. Die Ration im Grundfutter besteht zu 60 % aus Gras oder Luzerne und 40% Maissilage. Silomais lagert mindestens 4 Monate bevor er verfüttert wird. Maisaufschluss über Shredlage setzt der Betrieb noch nicht ein, die höheren Bergungskosten halten ihn noch davon ab.
Die Ration ist auf 27 kg Trockenmasseaufnahme eingestellt und beinhaltet neben Maissilage, Grassilage, Feuchtmais und Maisgluten noch Maissirup, etwas Baumwollsaat und etwas Rapsmehl sowie gut 2 kg Kraftfutterpremix.
Seit 2 1/2 Jahren wird die Wiederkäuaktivität bei den frisch abgekalbten Kühen mittels Halssensor erfasst. Das hilft in der Bewertung des Gesundheitszustandes. In Einzelfällen wird der Ketongehalt des Urins analysiert. Die frisch abgkalbten Kühe erhalten dieselbe Basisration ergänzt um etwas Heu, Cholin und Propylenglykol. Diese Kühe werden für 21 Tage dicht am Melkstand gehalten und täglich 5 mal gemolken um die Spitzenmilch und damit die gesamte Laktationskurve positiv zu beeinflussen. Wenn es die Jahreszeit zulässt, kommen die Trockensteher 4 Wochen auf die Weide und werden dann 4 Wochen lang angefüttert. Durchschnittlich stehen die Kühe 57 Tage trocken. Das Fruchtbarkeitsmanagement erfolgt ohne visuelle Brunstbeobachtung nur anhand der SCR Aktivitätsmessung. Ein hormonelles Presync Programm synchronisiert den Zyklus der Tiere und eine Besamung erfolgt am 62. Tag. Eine Konzeptionsrate von 36% und Trächtigkeitsrate von 22% spricht für ein erfolgreiches Programm. Nur 15 Tiere waren nach dem 150. Laktationstag noch nicht wieder tragend.
Das Handling der Kühe erfolgt im PalpationRail oder in einer Selektionsbox, die am Ende des Vorwartehofes angeordnet ist. Dort befinden sich auch zwei Abkalbeboxen, in die die Kühe nur für wenige Stunden kommen. Das Kalb bekommt sofort nach der Geburt knapp 4 Liter Kolostrum per Drencher verabreicht. Die Kolostrumqualität jeder Kuh ist zuvor kontrolliert worden. Die frisch abgekalbte Kuh wird in der nächsten Schicht über den nahe gelegenen Melkstand gemolken.
Die Kälberaufzucht erfolgt erst in Einzelboxen und später in Gruppenbuchten. Mit 385 kg Lebendgewicht und angemessener Größe werden sie besamt und kalben im Durchschnitt mit 22 Monaten das erste Mal ab. Insgesamt besticht der Betrieb durch seinen übersichtlichen Aufbau und seine Ruhe in den Abläufen. Fast alles, was dort an Management praktiziert wird, kann Anregungen für die Betriebe in Deutschland bieten. Noch setzt der Betrieb BST als Wachstumshormon ein. Wenn der Einsatz, wie anzunehmen bald auch in Wisconsin, wie bereits in einigen anderen Bundesstaaten der USA verboten wird, wird man darauf verzichten. Die Milch wird sicherlich erst einmal um 5-10 % zurückgehen, aber man ist sich auch sicher, dass dieser Rückgang durch mehr Komfort, gutes Futter und intensives Management aufgefangen werden kann.
Im kommenden Herbst werden wir den Betrieb wieder besuchen. Vom 4. Oktober bis 10. Oktober 2016 reisen wir in die USA nach Wisconsin, verbringen außerdem einen Tag auf der World Dairy Expo und einen Tag in Chicago.
Wenn Sie mitreisen möchten, können Sie sich unter www.mehrmelken.de informieren und anmelden. Oder Sie melden sich einfach bei uns im Büro in Heiddorf.
In unseren Herden steckt noch viel mehr drin, da sind wir uns ganz sicher! Lassen Sie uns diesen “Schatz” gemeinsam heben…
Ihre Christiane Brandes
InnovationsTeam
Aus Alt mach Neu – neben zwei DDR-Typenanlagen entstehen
neue Ställe mit Kuhkomfort und höchster Arbeitseffizienz.
InfoMail vom INNOVATIONSTEAM |17/2015
Für die Geschäftsführung der Milchgut Görlsdorf GmbH war es klar, dass die Kühe in Zukunft mehr Komfort benötigen, als das in den über 30 Jahre alten Ställen aus der DDR-Zeit möglich ist. Selbst eine Modernisierung, kann den Kühen nicht den nötigen Luftraum und die Bewegungsfreiheit bieten, die Hochleistungskühe nun einmal brauchen. Daher war ein Stallneubau unumgänglich. Trotzdem möchte man eine Errungenschaft der alten DDR-Typenanlagen nicht missen und das ist die stationäre Bänderfütterung. Mit einem einzigen Knopfdruck können gut 1.300 Kühe und fast die gleiche Zahl Jungrinder gefüttert werden, ohne dass eine Maschine über den Hof fährt.
Für uns als InnovationsTeam war das eine spannende Planungsaufgabe und herausgekommen ist ein Stall, der wirklich innovativ und zukunftsweisend ist.
In Görlsdorf, zwischen Berlin und Cottbus gelegen, werden die ersten 730 Kühe erleben, was Kuhkomfort für sie bedeutet und in einen neuen 6-reihigen Stall einziehen. Der erste von zwei geplanten Milchviehställen ist mit einer Länge von 192 m und einer Breite von ca. 34 m fertiggestellt und dieser moderne Stall ist mit der bestehenden Altanlage verbunden. Mit knapp einem Jahr Bauzeit ist damit der erste Bauabschnitt abgeschlossen.
Der 6-reihige Stall verfügt über offene Seitenwände mit automatischen Curtains, breite Laufgänge, frostsicheren Tränken mit Edelstahleinlage und die sehr bequemen Tiefboxen mit Bugrohr. Besonders der Rautenboden ist gut gelungen, da das beauftragte Unternehmen für die Betonarbeiten die Rautenstruktur gefräst und nicht gestempelt oder gewalzt hat. Die gefräste Raute ist nicht nur eine optische Aufwertung, sondern bietet den Kühen durch ihre Struktur und Rutschfestigkeit den notwendigen Halt und somit Sicherheit. Die automatische Entmistung mit Faltschieberanlagen ist frostsicher im Stall untergebracht. Die eigentliche Innovation ist jedoch der Einbau eines stationären Futterbandes, welches eine automatische Fütterung des Tierbestandes ermöglicht. Ein Zentralfutterband mit insgesamt 200 Metern Länge befördert das Futter aus der Altanlage und damit aus den stationären Anmischstationen in den Stall. Revisionsfutterbänder erlauben die Befahrbarkeit der Anlage mit Technik. Seitenbänder werfen das Futter mittels Abstreifern in Futtertische, die von beiden Seiten von den Kühen genutzt werden. Die Futtertische sind mit Spaltklinkern glatt gestaltet um die Futteraufnahme der Kühe zu erhöhen.
Der Stall ist in 4 Gruppen, die weiter unterteilbar sind gegliedert, so dass die Gruppen sehr individuell und dazu noch sehr häufig gefüttert werden können. Insgesamt also eine sehr rationelle Verfahrenstechnologie zur Fütterung sehr großer Tierbestände. Direkt über den Futterbändern findet sich ein gedeckter Kaminfirst, der die Seitenbänder vor den Witterungseinflüssen schützt. Aber nicht nur die Fütterung, auch das Treiben der Tiere zum Melkstand und zurück überlässt man mit Erfolg seit Jahren in Görlsdorf einer Automatik statt Stallpersonal. Die Tiere „lieben“
die zeitlich sehr exakten Abläufe und die große Routine dabei, ohne die störende Einwirkung von Menschen. Darauf wollte man auch im neuen Stall auf gar keinen Fall verzichten. Über eine vollautomatische Treibeeinrichtung werden die Kühe zum Melken und zurück geleitet. Die Stallbeleuchtung ist kostensparend mit Tag- und Nachtbeleuchtung
über LED geregelt. Mit Nettobaukosten, die deutlich unter 3.000 €/Tierplatz liegen, sind sehr hochwertige und stark automatisierte Haltungsbedingungen entstanden, die eine Wirtschaftlichkeit des Projektes ermöglichen sollten.
Noch ist das Bauprojekt des Melkhauses in der abschließenden Planung und das gesamte Großbauprojekt noch nicht abgeschlossen. Im kommenden Jahr wird es weiter vollendet. Die kontinuierliche Bauüberwachung und Koordination, sowie Planung dieses Projektes wird durch unseren Bauleiter Herrn Christian Holm gewährleistet.
Wir freuen uns, dass wir so ein spannendes Zukunftsprojekt begleiten dürfen, freuen uns auf die weitere sehr konstruktive und freundliche Zusammenarbeit und wünschen den Bauherren weiterhin
viel Erfolg.
Ihre Christiane Brandes Ihr Christian Holm
InnovationsTeam InnovationsTeam
Gerd Ruschulte aus Ohne in der Grafschaft Bentheim in Niedersachsen ist mit seinem InnovationsTeam-Stall für den CERES Award nominiert, der heute Abend am Bundeskanzleramt in Berlin verliehen wird.
Wir gratulieren ganz herzlich zu diesem Erfolg!
InfoMail vom INNOVATIONSTEAM |16/2015
Wir freuen uns, dass der im Jahre 2009 erbaute Stall diese Auszeichnung erfährt. Die Betriebsentwicklung mit dem Stallneubau zeigt, wie wichtig vor allem eine entsprechende Planung und Gestaltung ist, um den Betrieben Wachstum und entsprechende Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten.
Der Stall wurde von August 2008 bis Februar 2009 gebaut und hat dann sofort mit viel Kuhkomfort dazu beigetragen, die Leistungen der Kühe und ihre Gesundheit zu erhöhen.
Momentan werden 180 Kühe im Stall gemolken, eine Erweiterung befindet sich in der Beantragung durch unser Haus. Ziel von Herr Ruschulte ist es, die Milchleistung von momentan 11.000 kg Milch auf 11.500 kg Milch zu erhöhen und dabei die mit 25% optimale Remontierungsrate zu festigen. Dazu bekommen die frisch abgekalbten Kühe einen eigenen neuen Haltungsbereich. In einem 6-reihigen Stall mit planebenen Rautenböden und tief eingestreuten Tiefboxen steht Kuhkomfort ganz oben. Das Melkhaus mit dem 12 Side-By-Side Melkstand steht separat und ermöglicht im Rücklauf hinter dem Vorwartehof eine Selektion der Tiere bzw. Unterbringung in Zweiflächenbuchten. So ist nicht nur der Kuhkomfort, sondern auch das Management der Kühe erheblich einfacher geworden und ermöglicht eine intensivere Betreuung der Tiere.
Die exakten Daten des Bauvorhabens können Sie gerne unserem beigefügten Datenblatt entnehmen. Und vielleicht sehen wir uns ja heute Abend auch in Berlin.
Mit herbstlichen Grüßen aus Heiddorf
Ihre Christiane Brandes / InnovationsTeam
Tagesseminar: Neues aus den USA – Informationen rund um die Hochleistungskuh
InfoMail vom INNOVATIONSTEAM |15/2015
Alle unsere Kunden haben moderne Milchviehställe, die es unseren Kühen ermöglichen viel Milch zu geben und dabei gesund zu bleiben.
Aber haben wir noch Reserven in der Bewirtschaftung?
Können wir noch besser werden?
Können wir mehr melken?
In unserer neuen Reihe: mehr-melken.de wollen wir uns nicht nur mit Stallbau, sondern auch mit dem Management von Hochleistungskühen beschäftigen.
Das InnovationsTeam hat zwei junge amerikanische Wissenschaftler und Berater eingeladen, um uns hier neue Ideen zu vermitteln. Abgerundet wird der Tag in der Praxis mit einem Besuch des Betriebes Berlstedt/Neumark, der für ca. 1.900 Kühe und 300 Kälber neue Ställe gebaut hat.
Ph.D. Samuel Fessenden,
Doktorand von Mike Van Amburgh, Fachbereich Tierernährung und Management in der Tierwissenschaftlichen Abteilung der Cornell Universität im Bundesstaat New York/USA. Sein Focus liegt auf den Nährstoffansprüchen und der Nähstoffversorgung von Milchvieh, Herdenmanagement und der Weiterentwicklung des CNCPS. Das CNCPS (Cornell Net Carbohydrate and Protein System) ist ein Rationsberechnungs – und Bewertungsinstrument, welches rund um die Welt genutzt wird.
Laura Weisz,
Beraterin im Bereich Milchvieh der Firma Cargill Feed and Nutrition. Laura arbeitet mit Milchviehhaltern in Ohio und Indiana mit Schwerpunkt Fütterung und Management.
Christiane Brandes,
Geschäftsführerin vom InnovationsTeam wird den Tag moderieren und die Vorträge übersetzen.
Wir freuen uns auf einen interessanten und intensiven Tag und danken Herrn Geyer für seine Unterstützung.
Ihre Christiane Brandes
InnovationsTeam
EINLADUNG zur 25. Fachausstellung in Mühlengeez vom 10. – 13. September 2015 (Halle 3 – Stand 361)
InfoMail vom INNOVATIONSTEAM |14/2015
Im Bereich der Tierschauen wird immer eine Tierrasse dem interessierten Publikum vorgestellt und besonders gewürdigt:
Genau in diesem Jahr ist das sogenannte „Tier der MeLa“ die Holstein-Kuh.
Na endlich!
Ich war darüber erfreut und erstaunt. Warum?
Seit 10 Jahren wurden im Rahmen der MeLa folgende Rassen gewürdigt:
Ab 2014 absteigend war es: Das deutsche Landrasse-Schwein, davor das schwarzköpfige Fleischschaf, Mecklenburger Warmblut, der Rostocker Tümmler (Taube), die Honigbiene, Mecklenburger Schecke (Kaninchen), Uckermärker (Rind), das Edelschwein, das Pommersche Landschaf und die Lewitzschecken (Kleinpferde).
Alles interessante Rassen, aber was ist das, im Vergleich zur Holstein-Kuh.
Das Tier, welches aus für Menschen ungenießbarer Rohfaser eine ganze Fülle von hochwertigen Nahrungsmitteln und Produkten erzeugen kann (Milch, Käse, Jogurt, Rindfleisch, Leder und über Gülle dann auch Strom).
Die Kuh – ein faszinierendes Kraftwerk. Ein biologischer Alleskönner!
Das Tier, welches mit der erzeugten Milch mit 9,5 Mrd. Euro den größten Beitrag zur Bruttowertschöpfung aller erzeugten tierischen Produkte (22,1 Mrd. Euro gesamt) in Deutschland leistet. Besonders in Mecklenburg-Vorpommern, wo Kühe zu den höchstleistenden Kühen Deutschlands gehören, tragen sie zu den glänzenden Produktionsdaten der Landwirtschaft bei. 3,1 % der Bruttowertschöpfung des Landes stammen aus der Landwirtschaft (im Bundesschnitt sind es 0,8 %). Die Kuh – ein Wirtschaftsfaktor. Ein Arbeitgeber!
Im Rahmen der MeLa wird die Presse, Funk und Fernsehen die Holstein-Kuh in den Mittelpunkt stellen. Wir dürfen gespannt sein, wie das geschieht. Ein erstes Interview habe ich schon gegeben, in dem es um die Lage der Kühe in unseren Ställen ging. Seit fast 20 Jahren geht es in Mecklenburg-Vorpommern um Kuhkomfort und damit Tierwohl. Den Kühen geht es gut.
Nun ist es an der Zeit zu würdigen, was unsere Kühe für unsere Halter und damit für uns alle leisten.
Das Tier der MeLa 2015: Die Holstein-Kuh.
Wir sind wie in allen Jahren mit unserem Messestand in Halle 3 Stand 361 und freuen uns auf Ihren Besuch, den Gedankenaustausch und Gespräche rund um hochleistende Milchkühe und innovative Ställe mit viel Kuhkomfort.
Besuchen Sie uns – wir freuen uns auf Sie!
Ihre Christiane Brandes
InfoMail vom INNOVATIONSTEAM |13/2015
Natürlich ist keine Herde wie die andere, aber 45 kg Milch zu melken, basiert immer auf den gleichen Praktiken.
Betriebe, die mit ihren Herden im Durchschnitt 45 kg Milch melken, machen einiges richtig. Was könnte das sein?
Um das herauszufinden hat sich Nigel Cook von der Universität in Wisconsin (School of Veterinary Medicine) die Daten von 557 Milchviehbetrieben mit Herden von mehr als 200 Kühen angesehen. Die Analyse hat die Betriebe nach 16 verschiedenen Merkmalen aus den Milchkontrolldaten kategorisiert. Die Betriebe sortierten sich in 6 Gruppen mit unterschiedlichen Milchleistungen und Erfolgen in der Herdengesundheit. „Betriebe mit ähnlich hoher Milchleistung und guten Herdengesundheitsdaten machen natürlich nicht alle das Gleiche. Verschiedene Wege führen zum Ziel”, sagt Nigel Cook. Aber es gibt einige Praktiken, die immer wieder deutlich wurden, wenn man sehr hochleistende und sehr gesunde Herden betrachtet und das sind die folgenden:
1. Beste Futtergrundlagen und außerordentlich gute Rationsgestaltung.
Tagaktuell werden Rationen kontrolliert und ggf. angepasst. (Eigene Anmerkung: Die amerikanische Futteranalyse ist differenzierter und ermöglicht eine leistungsfördernde Rationsgestaltung unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit).
2. Die Verwendung von sicheren und effizienten leistungserhöhenden Maßnahmen oder Technologien, wie beispielsweise das 3-mal tägliche Melken der Kühe.
3. Eine ausreichende Anzahl sehr gut ausgebildeter Angestellter.
Sehr gute Herden haben immer Personal, das sie betreut und in der Lage ist, gut mit den Kühen umzugehen (Low Stress Handling), kranke oder lahme Kühe rechtzeitig zu behandeln und brünstige Kühe zu erkennen.
4. Minimierung von Lahmheiten.
Lahmheiten beeinflussen die gesamte Kuh in ihrem Verhalten und vor allem in der täglichen Futteraufnahme. Gute Einstreu der Liegeboxen, regelmäßiger professioneller Klauenschnitt, Gummilaufböden im Melkstand, die richtigen Klauenbäder und eventuell der Zugang zur Weide zeichnen erfolgreiche Betriebe aus.
5. Trächtigkeiten erreichen.
Hochleistende Kühe tragend zu bekommen ist anspruchsvoll, aber möglich. Es zeigt sich, dass bei weniger Kühen/Besamungetechniker, aber vor allem mit niedrigerer Belegungsrate in den Tiergruppen und dem Vermeiden von Hitzestress (z.B. Einbau von Ventilatoren) gute Erfolge in der Fruchtbarkeit erzielt werden.
6. Hohe Herdengesundheit bei den frisch abgekalbten Kühen.
Betriebe mit höchsten Milchleistungen stellen ihren frisch abgekalbten Kühen ausreichend Fressplätze am Futtertisch und einen bequemen Platz zum Liegen in der Liegebox zur Verfügung. Niedriger Tierbesatz im Bereich der Transitphase und keine Umstallung der Kuh in der Woche vor der Kalbung ist eine typische Praxis auf dem Weg zu hoher Tiergesundheit und Milchleistung.
7. Exzellente Eutergesundheit.
Erfolgreiche Betriebe halten die Zitzenkuppen der Kühe sauber und erkennen Mastitiden früher. Die Verschmutzung des Euters durch Gülle muss ebenfalls minimiert werden.
8. Achte auf Hitzestress.
Wärme im Stall beeinflusst die Kuh negativ in zahlreichen physiologischen und verhaltenstypischen Bereichen. Typisch für Betriebe mit hoher Milchleistung sind Ställe mit natürlicher Belüftung, Ventilatoren oder auch Sprühnebelanlagen bzw. die Kombination dieser Faktoren, um die Kühe zu kühlen.
Wenn wir von unseren Kühen mehr verlangen, dann müssen wir Ihnen auch mehr geben, um sie gesund und leistungsfähig zu erhalten. Das ist anspruchsvoll, aber möglich. Hohe Leistung und gute Gesundheit gehören zusammen.
Wollen Sie sich das mit uns ansehen und sich Anregungen für Ihren eigenen Betrieb holen? Auch unsere Kühe in unseren Ställen können wesentlich mehr Milch geben, als sie das momentan tun. Was müssen wir tun, um genau das zu erreichen?
Die 45-kg-Tour.
Kommen Sie mit uns mit und starten Sie Ihr eigenes Change-Management- Programm für Ihren Milchviehbetrieb. Wir zeigen Ihnen, wie man in gesunden Herden konstant 45 kg Milchleistung melken kann.
Vom 29.September bis 5.Oktober 2015 besuchen wir exklusiv 9 Milchviehbetriebe und einen spezialisierten Jungrinderaufzuchtbetrieb in Wisconsin/USA, die seit Jahren diese hohe Leistung im Stall haben.
Alle Betriebe sind speziell ausgewählt worden.
Wir sprechen mit den Eigentümern, Betreibern oder Herdsmen.
InnovationsTeam Milchvieh und Management GmbH
Richtfest in Kröpelin bei Rostock.
Hier entsteht ein ganz moderner Stall für 2.519 Kühe.
InfoMail vom INNOVATIONSTEAM |12/2015
Die ersten beiden Milchviehställe sind gerichtet und fast komplett eingedeckt, da ist es Zeit innezuhalten und Richtfest zu feiern. Dazu hat der Bauherr eingeladen und auch selbst mit dem Zimmermann der ausführenden Firma die Richtkrone in den Giebel gehängt. Die beiden Ställe sind jeweils 190 Meter lang.
Es wird noch ca. 2 Jahre dauern bis das gesamte Projekt abgeschlossen ist. Es handelt sich um eine der größten Baustellen für Kühe in Deutschland. Die beiden Hallen sind Teil einer Gesamtanlage mit Melkhaus, Repro- und Trockensteherställen, Biogasanlage, Lagerbehältern, Fahrsiloanlage und Getreidelagerung sowie Werkstattbereich. Mit der Investition soll vor allem der Komfort der Tiere und die Arbeitsbedingungen für das Personal verbessert werden. Bislang stehen die Kühe in einer 2.000er-Typenanlage aus dem Jahr 1973. In den vergangenen 25 Jahren ist versucht worden die Haltungsbedingungen der Tiere zu verbessern, indem die Liegeboxen mit Matten ausgelegt wurden und neue Kipptränken installiert worden sind. Die Hauptprobleme der Typenanlage blieben jedoch: durch die kompakte Bauweise der Industrieanlagen war eine gute Belüftung der Anlage fast unmöglich. Besonders im Sommer waren die Kühe einem enormen Stress ausgesetzt. Die Fütterung der Kühe zu DDR-Zeiten erfolgte über Futterbänder und die Deckenhöhen des Stalles sind folglich niedrig. Eine Bewirtschaftung mit einem modernen Futtermischwagen war durch die schlechte Befahrbarkeit also kaum möglich.
Besonders problematisch allerdings ist die Wegebeziehung und damit das Platzangebot für die Kühe. Enge Gänge mit Sackgassen entsprechen in keinster Weise dem, was Kühe und ihre Halter sich heute wünschen. Grund genug sich auf die neuen Ställe zu freuen. Dort wird es den Kühen in komfortablen Tiefboxen und breiten Laufgängen gutgehen. Der Stall ist quer zur vorherrschenden Windrichtung als H-Modell angelegt. Damit kann die frische Brise, die unweit der mecklenburgischen Ostsee herrscht, ungehindert durch den Stall streichen und die Kühe kühlen. Frische Luft und viel Licht werden den Appetit der Kühe anregen und sie gesund erhalten. Von der Geschäftsführung bis zur Herdenleitung und -betreuung werden sich die Arbeitsbedingungen deutlich verbessern. Eine sinnvolle Gruppenaufteilung der Kühe, in eigens dafür konzipierten Bereichen, wird es ermöglichen, die Kühe bedarfsgerecht und einfach abzuarbeiten. Gemolken wird zukünftig in einem großen 60er Außenmelkerkarussell. Dadurch wird die Effizienz und die Ergonomie des Melkens erheblich steigen. Direkt an das Melkzentrum angeschlossen sind moderne Sozial- und Personalräume, die einen modernen Arbeitsplatz abrunden. Momentan wird die Architektur der Fassade bestimmt. Viel Wert wird auf eine ansprechende Farb- und Formgestaltung gelegt. Die direkt an der Bundesstraße 105 gelegenen Ställe werden also zukünftig auch das Auge des vorbeifahrenden Betrachters erfreuen können.
Wir freuen uns, dass wir bereits erste Teilobjekte erfolgreich abschließen konnten. So ist die Fahrsiloanlage und Güllelagerung bereits fertig gestellt. Nach dem Richtfest als Zwischenetappe geht es zügig weiter an die Umsetzung dieses Vorhabens.
Die Bauüberwachung und Koordination sowie Planung dieses Vorhabens wird durch unseren Architekt Christian Spahn und Bauleiter Christian Holm vom InnovationsTeam gewährleistet.
Wir danken für die gute Zusammenarbeit mit den Bauherren und freuen uns auf das weitere Entstehen eines tollen Stalles.
Ihre Christiane Brandes und Mitarbeiter
InnovationsTeam
Nach 15 Jahren haben wir in Zierow in Mecklenburg-Vorpommern einen neuen Stall für weitere 250 Kühe gebaut. Er sieht aus wie der erste Stall, den wir vor 15 Jahren gebaut haben. Mit dem Konzept: KISS – Keep It Simple Stupid ist die Betriebsgemeinschaft Zierow seit Jahren erfolgreich.
InfoMail vom INNOVATIONSTEAM |11/2015
„Kinder wie die Zeit vergeht“ bin ich versucht zu sagen, wenn ich nach Zierow fahre. Mit weitem Blick auf die Wismarer Bucht liegt der Betrieb der Betriebsgemeinschaft Zierow direkt an der Ostsee und steht für 15 Jahre unserer Arbeit in Sachen Kuhkomfort.
1999 wurde dort eine komplette Aussiedlung realisiert mit einem Milchviehstall, Gülle- und Futterlagerung sowie einem Pflanzenbaubereich mit Getreidelagerung und Büros. Damals gab es um den neuen Stall viel Aufregung: War es doch der erste Stall nach unseren neuen Konzepten des Kuhkomfort. Über das „ABC des Kuhkomfort“ berichtete das Fernsehen (Video Stalleinweihung Zierow im Jahr 2000) und die Presse. Alles war neu: Automatische Curtains zur Stallbelüftung und das direkt an der windigen Ostsee. Tiefboxen für die Kühe komplett gefüllt mit Ostseesand, große Kipptränken und natürlich der planebene Rautenboden mit einer Faltschieberanlage.
Mehr Komfort für die Kuh mit gleichzeitig geringen Baukosten durch das Konzept: KISS (Keep It Simple Stupid – also einfach und gut). „Kuhkomfort“ war noch ein neues Wort und so schrieb die top agrar damals: Hier leben die Kühe wie auf Wolke sieben (bitte anklicken). Trotzdem war auch die Skepsis damals groß, ob denn so ein Stall langfristig überhaupt funktionieren kann. Zahlreiche Praktiker und vor allem die Industrie zweifelten an dem schlichten Konzept. Doch der Erfolg gab uns Recht. Und so haben wir 15 Jahre später fast exakt den gleichen Stall noch einmal nach unserem Konzept gebaut. Gibt es einen besseren Beweis?
Der neue Stall für 254 Tiere entstand in der Bauzeit von Juli 2014 bis Januar 2015 als 6-reihiger Milchviehstall. Für unter 3.000 €/Platz entstand ein neues Zuhause für die Kühe, welches diese vom ersten Tag an sehr gut angenommen haben. Kühe und Betreiber kannten das Konzept. Die Boxen waren gut eingestreut und die Kühe hatten keine Umstellungsschwierigkeiten. Die Tiefboxen sind mittlerweile mit Kalk-, Stroh- und Wasserkomponenten gefüllt und nicht mehr mit Sand, da die zwischenzeitlich errichtete Biogasanlage sich nicht für die Sandeinstreu eignet. Ansonsten wurde wie auch vor 15 Jahren auf Curtainsbelüftung und ein unisoliertes Dach mit mittigem offenem Kaminfirst zur Stallbelüftung gesetzt. Kipptränken und Faltschieberanlagen sind auch im neuen Stall die einzig beweglichen Stalleinrichtungen. Betonaufkantungen und Betontrennwände stehen für eine dauerhafte Inneneinrichtung.
In der Verlängerung des Stalles wurde unmittelbar ein Futterkomponentenlager angeschlossen, welches eine bequeme Bewirtschaftung bei der Herstellung der Futtermischung ermöglicht. Im Rahmen unserer Stallbauplanung haben wir ein Konzept entwickelt, welches die Erweiterung des Kuhbestandes auf heute 575 Kühe ermöglicht. Mittlerweile melkt der Betrieb seine Kühe in einem Fischgrätenmelkstand und die Milchlagerung musste erheblich vergrößert werden, um die tägliche Milchmenge lagern zu können. Auch die Sozialräume wurden erweitert.
Mit steigender Tierzahl musste die Anzahl der Abkalbeboxen vergrößert werden. Durch die Integration in den Bestand entsteht die Möglichkeit, die Kühe einfach in der Vorbereitung umzustallen ohne Trennungsschmerz von ihren Artgenossen auszulösen. Damit werden die Abkalbeprozesse tierschonend gestaltet. Zur leichten Bewirtschaftung des Bestandes wurde ein fest installiertes Klauenbad in die Gruppe der trockenstehenden Kühe integriert. Dieses ist ergonomisch so geformt und angeordnet, dass es sich nicht nur einfach bewirtschaften lässt, sondern es den Kühen leicht macht es anzunehmen.
Der neue Stall in Zierow ist eine sehr konsequente Fortsetzung des bewährten Konzeptes Kuhkomfort und KISS und hilft der Betriebsgemeinschaft Zierow weiterhin Kühe mit hoher Leistung rentabel halten zu können und damit wettbewerbsfähig zu bleiben.
Für uns ist es eine Bestätigung der baulichen Lösungen, wenn sie auch nach 15 Jahren noch so gut funktionieren. Aus unserem Hause betreute Herr Bauingenieur Ingo Runow die bauliche Umsetzung und Abrechnung der planerischen Lösung.
Als InnovationsTeam bedanken wir uns für die jederzeit vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit mit den Bauherren der Betriebsgemeinschaft Zierow.
Weiterhin eine erfolgreiche Ernte wünscht Ihnen Ihre
Christiane Brandes
InnovationsTeam
Wir laden Sie herzlich ein….
Zum „Tag der offenen Tür“ am Sonntag, 14. Juni 2015 von 10.00 – 16.00 Uhr auf dem Hof der Plesse Milch GmbH und Co. KG im Angerweg 18, 37120 Bovenden- Reyershausen bei Göttingen in Niedersachsen.
InfoMail vom INNOVATIONSTEAM |10/2015
Seit fast zwei Jahren melken die Gesellschafter der Plesse Milch ihre Kühe in einem neuen Stall. Schon im Sommer 2013 sind sie eingezogen, am kommenden Sonntag öffnet der Betrieb seine Tür für Besucher und Interessierte.
Damit haben Sie Möglichkeit diesen Betrieb, der auf der grünen Wiese entstand, zu besichtigen. Die Anlage umfasst ein modernes Melkhaus mit Sozialtrakt, einen Produktionsstall mit viel Kuhkomfort, einen sorgfältig geplanten Sortierbereich für das Einzeltiermanagement und einen separaten Reproduktionsstall für die „Special Needs“–Kühe mit ihren besonderen Ansprüchen. Die Planung und Realisierung stand unter dem Grundsatz hoher Effizienz bei der Haltung und im Betreiben der Anlage. Gemeinsam mit unseren zufriedenen Bauherren, möchten wir Sie zu einer Besichtigung einladen.
Wir freuen uns, dass Herbert Hardege von der Plesse Milch GmbH &Co KG sich in der Agrarpresse DLZ im März 2015 wie folgt geäußert hat:
Zitat: „Beim Stallbauunternehmen waren wir uns schnell einig: Das InnovationsTeam Christiane Brandes sollte ihr Konzept mit einem großen Sechsreiher-Milchviehstall und separatem Melkhaus auf die grüne Wiese setzen. Das war keine Entscheidung aus finanziellen Gründen, sondern eine Art emotionale Entscheidung. Wir haben einfach viel Know-How mit eingekauft.“
(siehe DLZ primus Rind 3/2015)
Diese hohen Erwartungen wurden voll erfüllt. Der Stall funktioniert nach unserem bekannten KISS System: Keep It Simple Stupid.
Einfach und gut!
Die Kühe fühlen sich sehr wohl und der Stall lässt sich gut bewirtschaften.
Kommen Sie und überzeugen Sie sich selbst, wie erfolgreiche Milchviehhaltung in einem kostengünstigen Stall aussehen kann.
Als Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Stallplanung und den Bau, stehen Ihnen am kommenden Sonntag der diesen Bau betreuende Architekt Herr Christian Spahn und die Agraringenieurin Frau Christiane Brandes vom InnovationsTeam zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und den Gedankenaustausch!
Ihre Christiane Brandes
InnovationsTeam
Komm mich besuchen und schau Dir an, wie ich jetzt automatisch gemolken werde!
InfoMail vom INNOVATIONSTEAM |09/2015
Das automatische Melkkarussell kann besichtigt werden! Tag der offenen Tür und feierliche Eröffnung der neuen Stallanlage am Samstag, 30. Mai 2015 ab 9.30 Uhr in 09244 Lichtenau/Ottendorf in Sachsen.
Seit Ende Februar diesen Jahres melken 28 Roboter die Herde der Landwirtschaftsgenossenschaft Ottendorf/Krumbach eG, bestehend aus ca. 450 Kühen. Es handelt sich um eine Premiere eines neuen Melksystems: Die Melkplatzmodule von GEA ermöglichen ein kontinuierliches automatisches Melken bei festen Melkzeiten. Es ist der erste Betrieb weltweit, in dem diese moderne Technik aus Nullserienproduktion zum Einsatz kommt. Eine echte Premiere!
Wir durften als InnovationsTeam dieses Projekt komplett projektieren und begleiten und haben bereits darüber berichtet (siehe auch InfoMail InnovationsTeam 04/2015).
Ein Jahr Bauzeit und fast zwei Jahre Planung und Genehmigung waren diesem Ereignis vorangegangen. Momentan werden noch die Kälberställe umgebaut. Seit dem Einzug der Kühe sind nun 3 Monate vergangen, in denen hauptsächlich die Roboter und nicht mehr die Melker die Kühe melken. Erste Erfahrungen mit dem Start und laufenden Betrieb mit dieser Technik liegen also vor. Das Interesse anderer Milchviehhalter, das automatische Melken auch einmal live zu erleben und mit denjenigen zu sprechen, die im Projekt involviert sind, ist groß. Am kommenden Samstag ist das nun möglich.
Wir freuen uns, dass Herr Forchheim und Herr Polster aus dem Vorstand der Landgenossenschaft e.G. Ottendorf/Krumbach beschlossen haben, mit den am Bau Beteiligten und Ausrüstern zu einem Tag der offenen Tür einzuladen und dieses Ereignis würdig zu feiern.
Folgender Ablauf ist geplant:
9.30 Uhr: Begrüßung der Gäste und kurze Vorstellung des Neubaus durch den Vorstand der Landwirtschafts-
genossenschaft e.G. Ottendorf/Krumbach
9.50 Uhr: Symbolische Inbetriebnahme des Karussells und Melkbeginn; Durchtrennen des grün-weißen Bandes
durch den Staatsminister, Herrn Forchheim und Frau Brandes
10.15 Uhr: Grußworte von:
Herrn Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft
Frau Christiane Brandes, InnovationsTeam, Beratung Planung Bau
Herrn Dr. Rene Rackwitz, GEA Farm Technologies
11.00 Uhr: Schlusswort durch den Herdenmanager Herrn Polster, Landwirtschaftsgenossenschaft
e.G. Ottendorf/Krumbach
Anschließend Stallbesichtigung und Zeit für Gespräche. Kulturelles Programm mit Livemusik. Für das leibliche Wohl ist gesorgt und die Kinder werden in einem bunten Rahmenprogramm unterhalten.
Es handelt sich um eine öffentliche Veranstaltung bei der die gesamte Milchproduktion besichtigt werden kann und Zeit für das Gespräch mit den anwesenden Fachfirmen sein wird. Die Melkzeit der Kühe ist bei dreimaligem Melken in der Mittelschicht von 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr.
Der Betrieb ist nur 3 km von der Autobahnabfahrt Lichtenau entfernt und somit gut zu erreichen. Die Anfahrt ist ausgeschildert und erfolgt durch das Gewerbegebiet Ottendorf. (Zur Navigation: Krumbacher Strasse 18, 09244 Lichtenau)
Wir freuen uns zusammen mit den Bauherrn, dass der Start in so ein innovatives Projekt so gut geklappt hat. Wir bewundern die Innovationskraft und den Mut des Betriebes und der Bauherren etwas ganz Neues zu wagen und sich diesem Projekt zu verschreiben.
Außerdem sind wir dankbar, diesen „Tag der offenen Tür“ mit unterstützen zu können und freuen uns, dass die Landwirtschaftsgenossenschaft e.G. Ottendorf/Krumbach voller Stolz ihren Betrieb an diesem Tag für uns alle öffnet. Danke!
Es wäre toll, wenn wir Sie am kommenden Samstag in Ottendorf treffen und Ihnen dort alles zeigen können. Der diesen Bau betreuende Bachelor of Engineering Denny Wolff vom InnovationsTeam kennt dort jedes Detail. Unterstützt wird er von Herrn Nils Landwehr, Herrn Christian Spahn und Herrn Hans-Jürgen Kautz.
Also vielleicht bis bald….in Lichtenau.
Ihre Christiane Brandes
InnovationsTeam
Das neue Melkzentrum der Landgenossenschaft Pröttlin e.G. in der Prignitz/Brandenburg ist fertig
InfoMail vom INNOVATIONSTEAM |08/2015
Nach knapp einem Jahr Bauzeit ist es jetzt soweit. Das neue 60er Außenmelkerkarussell in einem modernen Melkhaus wird ab dem nächsten Monat die knapp 800 Kühe des Milchviehbetriebes in Pröttlin melken. Dazu ist neben den bestehenden Milchviehställen ein neues freistehendes Gebäude von uns geplant und gebaut worden.
Für Kühe und Melker ist das neue Melkhaus ein echter Gewinn, denn die Arbeitsbedingungen sind jetzt richtig optimal. Auch von außen ist dieses Wirtschaftsgebäude nicht nur funktional, sondern auch optisch sehr ansprechend. Ein großzügiger Vorwartehof mit trittsicherem Boden, viel Licht und Luft fasst ganze Kuhgruppen zusammen. Der moderne Kuhtreiber bringt die Kühe schonend zum Eintrieb und auf die Melk- Plattform mit trittfestem Gummibelag. Eine moderne Melktechnik von DeLaval, gekoppelt mit einem Dipproboter zum Abschluss des Melkens, werden die Melkarbeit viel effizienter machen. Auch das Klauenbad zur Krankheitsprophylaxe läuft zukünftig vollautomatisch und entlastet das Personal von dieser Arbeit. Um die Kühe nach dem Melken bei Bedarf managen und behandeln zu können, ist eine Drei-Wege-Selektion installiert und ein spezieller Selektionsbereich für bis zu 70 Tiere neben dem Vorwartehof geschaffen worden. Alle Bereiche können arbeitssparend und effizient mittels eines Flush- Systems (einer Flächenspülung) schnell gereinigt werden.
Die Milch wird über einen Brunnenwasser Plattenkühler sowie einen Eiswasserkühler gekühlt und in zwei Lagertanks mit jeweils 30.000 l Volumen gelagert. Neben dem hellen und großzügigen Raum für das Karussell sind außerdem für die Bediener und Betreiber moderne und ansprechende Sozialräume mit der klassischen „Schwarz-Weiß-Trennung“ entstanden. Ein spezielles Herdenmanagerbüro erlaubt einen guten Überblick in diesem „Herzstück“ des Milchviehbetriebes. Der Tierarzt hat seinen eigenen Raum in der Nähe der Selektion bekommen, so dass er unweit von seinem Arbeitsplatz einen Bereich für seine Tätigkeit und ein abschließbares Medikamentenlager hat. Auch das automatische Klauenbad und der Dipproboter haben einen eigenen Serviceraum.
Ein hochwertiger Schulungs- und Präsentationsraum sowie ein ausbaufähiges Obergeschoss runden das Melkhaus in seinen Funktionen ab.
Das Projekt wurde maßgeblich von in der Region ansässigen Firmen baulich ausgeführt. Die fachlich gute Zusammenarbeit aller am Bau Beteiligten, führte zu einem sehr konstruktiven und zügigen Bauprojekt.
Diese Baustelle wurde vom InnovationsTeam durch unseren Bautechniker Herrn Andreas Suhrbier begleitet und betreut.
Wir bedanken uns bei Herrn Jaap von der Landgenossenschaft Pröttlin eG für das in unsere Leistungen gesetzte Vertrauen und wünschen dem Betrieb, seinen Mitarbeitern und den dort in den Ställen stehende Kühen viel Spaß und Erfolg mit dieser Investition.
Ihre Christiane Brandes
InnovationsTeam
Das InnovationsTeam Christiane Brandes stellt auf der Livestock Expo in der Republika Sambia in Afrika aus.
InfoMail vom INNOVATIONSTEAM |07/2015
Sambia – das Land der großen Möglichkeiten und Herausforderungen im Agrarbereich. Mit guten Böden, warmem Klima, viel Regen und Arbeitskräften macht es sich auf, die eher traditionelle Landwirtschaft, ja teilweise Subsistenzlandwirtschaft, zu modernisieren. Der Bedarf an Nahrungsmitteln ist vorhanden und wächst stetig. Die Bevölkerung wächst mit knapp 3% und eine konsumfreudige Mittelklasse entsteht. Für eine moderne Landwirtschaft fehlt neben Kapital aber vor allem der Zugang zu modernem Know-how. Das klang nach einer Einladung für uns.
Da passte es gut, dass die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft International zur Teilnahme an der Livestock Expo Mitte April eingeladen hat. Die Messe war Bestandteil der auf einem Freigelände statt findenden AgriTech Sambia. Als Partnerverband fungiert der Bauernverband ZNFU, der über 600.000 Mitglieder zählt. Die gute Organisation der DLG machte es möglich, dass auch in über 8.000 km Entfernung, auf einem anderen Kontinent, unser kleiner InnovationsTeam- Messestand auf uns wartete. Dieser ermöglichte uns, die Besucher zu empfangen und zu informieren. Das Interesse der Messebesucher war insgesamt sehr groß. Zahlreiche, sehr freundliche Fragen von der allgemeinen Milchviehhaltung bis zu unserer Arbeitsweise bei der Planung und beim Stallbau erreichten uns. Die Palette war groß, schließlich kamen vom einfachen Tierhalter, Betriebsleiter, Dienstleister bis zu den Hochschulen, Verbänden und landwirtschaftlichen Organisationen ein buntes Spektrum Interessierter zu uns. Mit großer Neugier wurden die einzelnen Projekte und Referenzen betrachtet bzw. die von uns eigens für diese Messe angefertigten Broschüren gesichtet. Am Abend schon erreichten uns erste E-Mails voller Dankbarkeit über diese Informationen.
Ein weiterer Höhepunkt war sicherlich der Besuch des Bundeslandwirtschaftsministers Christian Schmidt/CSU mit seiner mitreisenden Delegation auf unserem Stand.
Zwei Tage später ließ es sich der Präsident der Republik Sambia, Herr Edgar Lungu nicht nehmen, zusammen mit der neuen Präsidentin des Weltbauernverbandes (WFO) auf den Gemeinschaftsstand der DLG zu kommen. Frau Dr. Evelyn Nguleka ist promovierte Veterinärin und Bäuerin.
Frau Nguleka sieht sich als Verfechterin einer Agrarpolitik, die die familienbäuerliche Landwirtschaft in den Mittelpunkt stellt und entsprechend verlässliche Rahmen-bedingungen dafür schafft. Da passt es gut, dass Herr Minister Schmidt am Tage zuvor das neue AKTC – das Agricultural Knowledge & Training Center, welches sich in der Nähe befindet, einweihen konnte.
Das Sambisch- Deutsche Trainingszentrum ist eines der bilateralen Projekte des deutschen Ministeriums für Landwirtschaft und Ernährung, welches vom sambischen Landwirtschaftsministerium unterstützt wird. Es ist auf dem Gelände des Golden Agricultural Research Trust (GART) angesiedelt, wo in Feldversuchen mit moderner deutscher Landmaschinentechnik Know-how vermittelt werden soll.
Rund um Lusaka, der Hauptstadt Sambias sind einige größere Milchviehbetriebe angesiedelt. Einige davon konnten wir besuchen und uns einen kleinen Überblick verschaffen. Überwiegend wird momentan extensive Weidehaltung betrieben, die sich in Leistungen von ca. 5.000 kg Milch/Kuh/Jahr wider spiegelt. In der momentanen Regenzeit bedeutet das, dass die Kühe teilweise lange Wege im Schlamm zurück legen müssen, um an Futter zu gelangen. Dabei werden Sie von Parasiten und anderen Problemen, wie zum Beispiel giftigen Schlangen oder Krankheiten, verfolgt. Die Verluste sind enorm und resultieren in hohen Produktionskosten. Aber die sambische Milchviehhaltung macht sich auf…ein momentan hoher Milchpreis lockt. So konnten wir schon in einem ersten Projekt mit Ideen zum Stalldesign helfen.
Wir freuen uns, dass uns diese Reise ermöglicht wurde, wir so viele freundliche und interessierte Menschen kennen lernen durften und sind begeistert von den Möglichkeiten, die dieses Land der modernen Milchproduktion bieten kann.
Ihre Christiane Brandes
InnovationsTeam
Agrar Gesellschaft Günterode feiert „Tag der offenen Tür“
InfoMail vom INNOVATIONSTEAM | 06/2015
Nachdem wir Ihnen vor gut einem Jahr mit dem Newsletter 02/2014 den Umzug der Kühe aus den alten Stallungen der Agrargesellschaft Günterode im Eichsfeld (Thüringen) in die neue Kuhkomfortstallanlage vorgestellt haben, freuen wir uns heute gemeinsam mit den Bauherren, dass wir Sie zu einem Tag der offenen Tür einladen dürfen.
Am 02.05.2015 von 10:00 Uhr – 15:00 Uhr laden Steffen Haupt (geschäftsführender Gesellschafter) und Marko Leineweber (Gesellschafter) auf ihren offenen Hof in Günterode um Ihnen ihre neue Wirkungsstätte vorzustellen. Den Besucher erwartet ein vielseitiges Angebot – für die ganze Familie. Das InnovationsTeam wird gemeinsam mit den glücklichen Bauherren an diesem Tag den ersten Milchviehstall mit 620 Tierplätzen, einen großzügigen Special Needs Stall mit 64 Tierplätzen und das hochwertig ausgestattete vollverklinkerte Melkhaus mit Verwaltungstrakt und einem 50er Außenmelkerkarussell in Subwayausführung vorstellen. Zudem kann die imposante und ebenfalls neu errichtete Stroh- und Komponentenlagerhalle mit der zeitgleich errichteten Biogasanlage und diversen Landmaschinen besichtigt werden.
Adresse:
Agrargesellschaft Günterode,
Heiligenstädter Str. 1a
37308 Heiligenstadt OT Günterode
Wir wünschen allen Beteiligten und Besuchern einen guten und sonnigen zweiten Maitanz, denn für das leibliche Wohl wird durch die Günteroder Agrargesellschaft bestens gesorgt.
Die Baustelle wurde betreut von Christian Spahn vom InnovationsTeam,
Außenstelle Langelsheim bei Goslar in Niedersachsen.
Kuhkomfort für viele Kühe in Franken
Richtfest bei Familie Popp in Großlosnitz / Landkreis Hof
InfoMail vom INNOVATIONSTEAM | 05/2015
Der Milchviehstall sowie das Melkhaus mit dem Spezial-Reproduktionsstall sind gerichtet. Anlass für Familie Popp ein Richtfest zu feiern.
“Wachsen oder aufhören” war die Frage, die sich Familie Popp seit Längerem stellte. Familie Popp hält gerne und vor allem erfolgreich Milchkühe. Der Betrieb mit seiner Milchproduktion läuft gut, doch die Tierhaltung ist aufgrund der örtlichen Gegebenheiten in historischen Gebäuden nicht mehr ganz zeitgemäß. 140 Kühe stehen momentan in Anbindehaltung auf einem Kurzstand verteilt über die Hofstelle. Dazu liegt der Hof noch in Ortslage. Nur durch großen Einsatz der ganzen Familie im Management und der täglichen Bewirtschaftung, ist mit der gemischten HF- und Fleckviehherde eine hohe Milchleistung zu erzielen. Größere Investitionen in die vorhandenen Gebäude und Technik zur Bewirtschaftung hätten kaum die nötige Zukunftsperspektive ergeben. Nach einem ersten Planungsgespräch mit dem InnovationsTeam im Frühjahr 2013 wurde ein Standort für einen Neubau in Sichtweite der Hofstelle, aber außerhalb des Ortes gefunden. Ein Standort mit einer nötigen Perspektive zur Expansion der Herde. Die Bauanträge wurden im September 2013 gestellt und bereits im April 2014 wurde die Genehmigung vom Landkreis Hof erteilt. Obwohl es sich um Verfahren im Rahmen des BundesImmissionsSchutzGesetztes handelt, wurde das Verfahren sehr zügig und konstruktiv von der genehmigenden Behörde und allen Beteiligten bearbeitet. Aufgrund der Größe des Projektes entschied man sich für 2 Bauabschnitte. Immerhin wird der Bestand der zu haltenden Tiere fast 6 mal so groß.
Der 1. Bauabschnitt umfasst den 1. Milchviehstall mit 352 Tierplätzen und den Reprostall mit ca. 92 Tierplätzen sowie die erforderliche Infrastruktur (Güllebehälter, Fahrsilo usw.). Das „Herzstück“ des 1. Bauabschnittes ist das Melkhaus, welches an den Reprostall anschließt und mit einem 32er Außenmelkerkarussell ausgestattet wird.
Im 2. Bauabschnitt sollen später der 2. Milchviehstall, der Kälberstall, der Jungrinderstall, die Komponentenhalle sowie ein weiterer Güllebehälter erstellt werden und die „Aussiedlung“ abrunden. Die Ausschreibungen und Vergaben waren erfolgreich und blieben unter den geschätzten Kosten. Ein für die finanzierenden Banken und die Agrarförderung sehr wichtiger Punkt. Im Dezember 2014 konnte mit den Erdarbeiten begonnen werden. Aufgrund des milden Winters und der „Tatkraft“ der beauftragten Firma, schritten die Erd- und Betonarbeiten schnell voran.
Mit der Montage der Stahlkonstruktion für den Hallenoberbau wurde bereits im März begonnen und so ist ein zügiger Baufortschritt nun nicht mehr aufzuhalten.
Ziel für Familie Popp ist es, den „1. Bauabschnitt“ Ende 2015 in Betrieb zu nehmen. Zur Zeit laufen die letzten Vergaben einzelner Gewerke.
Den Bericht von der Baustelle schrieb der diesen Bau betreuende Bautechniker Hermann Lange vom InnovationsTeam, Außenstelle Langelsheim bei Goslar in Niedersachsen.
Weltpremiere!
Das erste vollautomatische Außenmelker-Karussell melkt Kühe bei der
Landwirtschaftsgenossenschaft Ottendorf / Krumbach e.G. in Sachsen
InfoMail vom INNOVATIONSTEAM | 04/2015
Nach knapp zwei Wochen Melkzeit im Melkhaus kann man ein erstes Fazit ziehen: Das hat Zukunft! Fast 100 Kühe pro Stunde werden schon jetzt in dem 28er Melkkarussell vollautomatisch gemolken.
Es ist ein Quantensprung für das Unternehmen. Die Kühe waren bis zum letzten Monat in alten Stallanlagen aus DDR-Zeiten mit Fressliegeboxen untergebracht. Täglich wurde Stroh eingestreut und mobil entmistet. Das Innenmelker-Karussell war für Kühe und Melker verschlissen und für die Arbeitskräfte nicht mehr modern genug. Kurzum weder für Kühe noch Menschen waren die Produktionsbedingungen gut.
Daher haben Herr Forchheim und Herr Polster aus dem Vorstand der Agrargenossenschaft das InnovationsTeam in 2011 kontaktiert und mit der Lösungsfindung für eine effizientere Milchviehhaltung beauftragt.
Wir konnten die Bauherren überzeugen, dass eine weitere Anschleppung an die vorhandene Anlage und der Umbau der selben keine wirkliche Verbesserung der Haltungsbedingungen und Bewirtschaftung bedeuten würde. Nur die Aussiedlung auf ein benachbartes Grundstück auf eine Kuppe, mit der Loslösung vom Altbau, würde es ermöglichen alle Tiere zukünftig besser halten zu können. Nach dem nötigen Flurstückserwerb des idealen Bauplatzes haben wir in 2013 die entsprechende Genehmigung und den Förderbescheid des Landes Sachsen erhalten. Im Mai 2014 begannen wir mit den Unterbauarbeiten für einen neuen Stall mit 460 Tierplätzen und separatem Melkhaus. Der Stall ist konventionell gebaut als 6-reihiger Milchviehstall mit 4 Kuhgruppen. Automatische Curtains zur Klimagestaltung und planebene Laufgänge mit Faltschieberanlage garantieren Haltungskomfort für die Kühe. Eine moderne LED-Beleuchtung sorgt kostengünstig für einen hellen Stall in den Morgen- und Abendstunden, sowie an trüben Tagen.
Stall und Melkhaus sind durch einen vollunterkellerten Verbindergang miteinander verbunden. Das Gefälle zwischen beiden Gebäuden beträgt 5%; die Optimierung der Lage der Gebäude half erheblich Erdbewegungen und damit Kosten zu sparen. Die eigentliche Attraktion in Ottendorf ist allerdings das Melkhaus. Von außen sieht es traditionell aus, aber es beherbergt eine Weltneuheit: Ein 28er Außenmelkerkarussell mit Vollautomatisierung jedes einzelnen Melkplatzes. Bereits 2012 als Prototyp auf der EuroTier zu sehen, war es seitdem der Wunsch der Agrargenossenschaft Ottendorf/Krumbach dieses im eigenen Stall zu haben.
Nach zwei weiteren Jahren Entwicklungsarbeit im Hause GEA war nun für den 28. Februar das Anmelken in der neuen Anlage geplant. Alle Gewerke waren bemüht, den Termin zu halten und es hat vorbildlich geklappt: 400 Kühe sind an einem Tag umgezogen und Dairy proQ melkt bereits nach wenigen Tagen 80% der Kühe alleine. Momentan sind es 100 Kühe pro Stunde und noch sind zwei Personen zur Betreuung dabei, aber das wird sich sicherlich in den nächsten Wochen ebenfalls reduzieren.
Ziel ist auch hier mit einem Umtrieb von 5 Kühen/Stunde Durchsätze von bis zu 140 Tieren pro Stunde zu erreichen. Der Charme dieser Automatisierung ist, dass die Kühe wie im konventionellen Betrieb weiter in Gruppen bewirtschaftet werden können. Das heißt, es kann auch weiter eine Voll-TMR gefüttert werden und muss nicht, wie beim herkömmlichen AMS, mit separatem Lockfutter gearbeitet werden. Außerdem ist garantiert, dass alle Kühe dann auch dreimal täglich gemolken werden. Alle Gruppen werden in den Vorwartehof verbracht, gemolken, bei Bedarf in der Selektion sortiert und auch wieder automatisch in ihre Gruppen zurück gebracht. Dazu wurden die Rücktriebe als schmaler Gang mit weiteren Selektionstoren ausgestattet. Ein 1 x 12 Palpationrail ermöglicht es, die Kühe auch außerhalb der am Futtertisch angeordneten Fressgitter festzusetzen und abzuarbeiten. Ein vollautomatisches Klauenbad und die Selbststeuerung der Güllepumpen runden den Automatisierungsprozess ab.
Sollte ein Melkmodul ausfallen, kann es über einen eigens installierten Schwerlastkran von der Melkplattform gehoben werden. Wir haben einen speziellen Serviceraum im Melkhaus integriert, in dem die Wartung desselben stattfinden kann. Zusätzlich sind ebenfalls moderne Büro- und Sozialräume für das Personal entstanden. Die Milch wird in einem 25.000 Liter Lagertank teilweise außen gelagert. Die vorhandenen Altgebäude werden für Trockensteher, Abkalber und Kälber gemäß ihren Ansprüchen umgebaut. Der Neubau eines 5.000 cbm Güllelagerbehälters, eines Regenrückhaltebeckens bzw. Feuerlöschteiches, sowie die Erschließung aller Gebäude mit Anbindung an die Altanlage runden die Investition ab.
Es ist ein sehr gelungenes Projekt, was sicherlich auch in einigen Monaten besichtigt werden kann. Der Bedarf an weiteren Automatisierungen zur Personaleinsparung hält unverändert im Markt an. Der Investitionsbedarf ist ebenfalls vertretbar und so haben wir bereits weitere Bauprojekte mit ähnlicher Zielsetzung im Auftrag.
Wir freuen uns zusammen mit den Bauherren, dass der Start so reibungslos geklappt hat, denn hierbei handelt es sich um ein wirklich innovatives Projekt, für das es keine Vorlagen gab. Daher bewundern wir die Innovationskraft und den Mut der Bauherren, sich diesem Projekt zu verschreiben. Wir sind uns sicher, dass es viele Nachahmer finden wird.
Wir danken für das in uns gesetzte Vertrauen.
Ihre Christiane Brandes
InnovationsTeam
Mitten im Winter wird im Erzgebirge in Sachsen ein Stall fertig. Am kommenden Montag ziehen die Kühe ein! Jetzt am Samstag, 7.2.2015, kann er besichtigt werden.
InfoMail vom INNOVATIONSTEAM | 02/2015
Im Februar 2014 begannen wir für die Pretzschendorfer Land- und Dienstleistungsgesellschaft mbh den Bau ihres neuen Kuhstalls. Anfang nächster Woche sollen die Kühe nach 10 monatiger Bauzeit in die neue Anlage einziehen. Die Kühe werden dann aus mehreren Altanlagen zusammengezogen. Für den Betrieb bedeutet das einen enormen Schub in Sachen Kuhkomfort, aber auch eine Erleichterung der Arbeitswirtschaft. Der neue Stall hat 498 Tierplätze, die sich auf einen Produktionsstall mit Leistungsgruppen und zusätzlich einen Repro-/ Special Needs Bereich mit 40 Strohplätzen aufteilen. Die Leistungsgruppen lassen sich betreiberindividuell aufteilen, um den modernen Fütterungs- und Haltungsanforderungen nachzukommen. Das moderne 40er Außenmelker Karussell im separaten Melkhaus verfügt über allen Komfort für das Melkpersonal. So wird zum Beispiel das Nachdippen der Kühe im Austriebsbereich vollautomatisch gelöst. Die Milchlagerung erfolgt im 18.000 Liter Hochtank.
Der Stall liegt exponiert im Außenbereich und die leichte Hanglage mit der Talseite Richtung Westen wird für beständige Frischluft im Stall sorgen. Diese frische Luft und die hohe helle neue Liegehalle wird den Kuhkomfort deutlich erhöhen. Die Kühe ziehen in einen Stall mit komfortablen Tiefboxen und planebenen, breiten Gängen mit trittsicherem Rautenmuster. Modernste, energiesparende LED Beleuchtung garantiert einen taghellen Stall, auch mitten in der Nacht, wenn nötig.
Arbeitswirtschaftlich bedeutet der Zusammenschluss sicherlich erst einmal Veränderung, da beim Melken eine Umstellung vom Gruppen-Melkstand auf ein 40er Außenmelkerkarussell erfolgt. Aber unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass die Kühe diese Melkstände sehr gut annehmen. Im Anschluss an das Melkhaus und den Vorwartehof befinden sich der Selektionsbereich mit einer Palpationrail für 2 x 10 Tierplätze zur Gruppenbehandlung und ein Klauenpflegebereich. Der Vorwartehof, der Rücktrieb und der Selektionsbereich werden durch eine Flush Anlage, also eine automatische Spülung, Arbeitszeit schonend gereinigt. Moderne Sozial- und Technikräume bieten zukunftsorientierte Arbeitsplätze. In der 10 monatigen Bauzeit in Hanglage und schwierigem Baugrund wurde außerdem eine Kälberplatte für 50 Iglus, ein Güllelager für 6.450 m³ Gülle, ein Regenrückhaltebecken/ Feuerlöschteich sowie die komplette Erschließung erstellt. Um die Baukosten niedrig zu halten, wurden die Gebäude mit 6 % Niveauunterschied auf zwei Terrassen geplant und gebaut. Durch die Planung, die konstruktive Mitwirkung der am Bau beteiligten Firmen und die angenehme Zusammenarbeit mit den Bauherren ist eine sehr zukunftsweisende, moderne und optisch ansprechende Anlage entstanden.
Wir bedanken uns für die Möglichkeit, wieder einmal Kuhkomfort und modernen Stallbau umsetzen zu können und würden uns freuen, Sie am Samstag Vormittag ab 10.00 Uhr am Stall in 01774 Pretzschendorf treffen zu können.
Workshop in Spanien zum Thema:
Praktisches High-Level Milchviehmanagement anhand einer Fallstudie eines modernen Milchviehbetriebes in Wisconsin.
InfoMail vom INNOVATIONSTEAM | 01/2015
Der Forschungsbetrieb Blanca in den Pyrenäen war Tagungsort für ein interessantes Seminar Anfang Januar. Hier ging es vor allem um das Management eines sehr hochleistenden Milchviehbetriebes. 45 Teilnehmer, darunter viele Tierärzte, Berater und Landwirte, kamen aus 16 verschiedenen europäischen Ländern, aber auch aus Ägypten und der Ukraine, um sich mit dem Thema Hochleistungs- Milchviehmanagement zu beschäftigen. Der Betrieb Blanca bot mit knapp 200 genetisch sehr wertvollen Kühen, die teilweise international bekannte Schaukühe sind, einen ansprechenden Rahmen dafür.
Untersucht wurde der Milchviehbetrieb der Familie Holterman “Rosy Lane Holsteins LLC“ in Watertown, Wisconsin/USA. Das InnovationsTeam hat den Betrieb in den USA bereits vor einigen Jahren besucht, um den modernen Cross Ventilated Stall anzusehen. Geleitet wurde das Seminar vom Department of Dairy Science der Universität in Wisconsin-Madison. Rosylane besteht aus 940 Flächenknappheit und hohen Kosten in Wisconsin, im Nachbarstaat Kansas aufgezogen werden. Es stehen nur rund 720 ha Fläche zur Verfügung. 17 Vollzeitarbeitskräfte und 3 Teilzeitkräfte bewirtschaften den gesamten Betrieb.
Der Betrieb ist bekannt für seine hohen Leistungen und straffes Kostenmanagement. Die Kühe werden dreimal täglich in einem älterenDoppel- 12 Side-By-Side Melkstand gemolken. Extrem kurze Spülzyklen zwischen den Melkzeiten ermöglichen den hohen Durchsatz.
Im Dezember lagen die Leistungen der Herde bei einem Schnitt von 44 kg Milch/Kuh/Tag mit 4,8 % Fett und 3,25 % Reineiweiß. Das große Ziel des Betriebes sind: 1,7 kg Milch je 1 kg gefütterte Trockenmasse zu melken. Die hochleistenden Kühe fraßen im Dezember 28,3 kg TM täglich und in der niedrig leistenden Ration 24,7 kg TM täglich. Die melkenden Kühe erhalten einmal täglich eine TMR die auf Mais basiert, da dieser im Gegensatz zur Grassilagebereitung günstiger zu erzeugen und in den Inhaltsstoffen konstanter ist. Durch den Einsatz von Maissilage mit Shredlage-Bereitung hat die Herde knapp 1,5 kg Milch zugelegt. Für ungefähr 160-180 Kühe, mit Leistungen unter 40 kg Milch, gibt es eine „abgespeckte“ Ration. Durch den Einsatz eines TMR-Tackers können Schwankungen in der Rationsgestaltung und Futtervorlage erfasst werden. Das hat dazu geführt, dass nunmehr 2 Personen morgens drei Stunden lang 1500 Kopf Vieh füttern und so keine erneuten Verzerrungen in neu gemischten Nachmittagsrationen auftreten. Seit 20 Jahren füttert der Betrieb keine Anfütterungsration oder Transitration mehr. Dadurch hat sich die Stärke des Euterödems zum Abkalben verringert, der Betrieb hat weniger Klauenprobleme, weniger Leberprobleme und niedrigere Geburtsgewichte bei den Kälbern und damit unkompliziertere Abkalbungen.
Die Herde ist recht jung: 43 % sind in der ersten Laktation, 27 % in der zweiten, 19 % in der dritten Laktation. 46 % der Herde sind tragend. Die unfreiwillige Merzrate, also Verluste, liegen bei 27,4 % der Herde. Auch Holtermans praktizieren einen Management nach dem Motto: Keep it Simple Stupid. Das heißt für alle trockenstehende Kühe und alle Kühe in der Umstellung, im Transit: – Nicht umstellen! – Nicht überbelegen!
Es wird „Just in time“ Abkalbung praktiziert, das heißt die Kühe bleiben bis zum unmittelbaren Einsetzen des Abkalbebeginns in ihrer gewohnten Umgebung mit ihren Herdengefährtinnen. Für Färsen bedeutet das, dass sie 14 Tage vor der erwarteten Abkalbung in die Gruppe kommen. Kühe bereits 3 Wochen vor Abkalbung. Sie werden dann kontinuierlich beobachtet. Jede Form der Geburtshilfe wird kategorisch ausgeschlossen. Nur in einem von 250 Fällen muss eingegriffen werden. Selbst wenn sich die Geburt bis zu 8 Stunden hinzieht, wird keine Geburtshilfe geleistet. Das Resultat sind deutlich verringerte Nachgeburtsverhaltungen. Nach dem Abkalben kommen die Kühe für einige Stunden zurück in die Vorbereitungsgruppe. Dort kann die Kuh die Nachgeburt abstoßen und sich etwas entspannen.
Der Erfolg gibt Rosy Lane Holstein Recht: 13.500 kg Milch als Marktleistung, die Herde in 2014 im Schnitt 156 Tage in Milch (DIM), unter 3 % Verluste, 0,2 % Antibiotikabehandlungen (momentan 6 Monate ohne einen Mastitisfall) resultierten für 2014 in 3.157 USD Gewinn pro Kuh vor Abschreibung und Steuern.
Hochleistende Herden und ihr Management faszinieren uns! Daher nehmen wir gerne an diesen Veranstaltungen teil. Nur wenn wir wissen, wie diese anspruchsvollen Tiere gehalten und betreut werden, können wir ihnen die richtige Umgebung bauen….und das ist unser Ziel!
Einen guten Start ins neue Jahr wünscht Ihnen Christiane Brandes, InnovationsTeam